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  Vorwort zur Internet-Veröffentlichung

Die folgende Dokumentation basiert auf dem Buch "Jüdische Wohnstätten und Geschäftsgebäude in Schwäbisch Gmünd", herausgegeben 1995 von der Realschule Leinzell in Zusammenarbeit mit der Stadt Schwäbisch Gmünd. Es sind noch wenige Exemplare beim i-Punkt zu erwerben.

Die Veröffentlichung dieser Dokumentation im Internet soll Nachfahren von Gmünder Juden helfen, ihre Geschichte zu finden. Auslöser war die Anfrage einer Amerikanerin im Dezember 2006 bei mir, ob ich ihr bei der Suche nach Informationen über ihren Vater, der aus Gmünd stammte, behilflich sein könnte. Diese Bitte hatte ich an Frau Fritz, eine geschichtskundige Gmünderin, weitergegeben. Sie besaß dieses Buch, das tatsächlich die Geschichte ihrer Familie enthielt, und sogar ein Foto des Vaters als Kind. Die Tochter hatte bislang überhaupt kein Foto ihres Vaters, und in der Familie wurde ihr kaum aus der deutschen Vergangenheit erzählt.

Ich nehme an, dass noch weitere Nachkommen nach ihrer Familiengeschichte im Internet recherchieren, vor allem über Suchmaschinen wie Google. Deshalb habe die Herausgeber des Buches hierzu um Erlaubnis gebeten, und wozu diese auch gleich ihr Einverständnis gaben. Der Text wurde im Original belassen, jedoch auf die neue Rechtschreibung umgestellt. Die Fotos der Gebäude wurden eingescannt. Es sind noch wenige Exemplare des Buches bei der Stadtverwaltung, i-Punkt, käuflich zu erwerben.

Clemens Weller
Schwäbisch Gmünd, im Dezember 2006

 

Jüdische Wohnstätten und Geschäftsgebäude in Schwäbisch GmündJüdische Wohnstätten und Geschäftsgebäude in Schwäbisch Gmünd

Gmünder Juden

Eine Dokumentation der Realschule Leinzell

Das Schicksal der Juden im Nationalsozialismus wird immer wieder thematisiert. In der Schule werden die Jugendlichen im Fach Geschichte oft mit Zahlen konfrontiert, hinter denen sich viele Schicksale - auch aus dem Heimatraum - verbergen. Geschichte wird erst lebendig, wenn einzelne Menschen und ihr Lebensweg näher betrachtet werden. In diesem Sinne wollten die Schüler der Geschichte-AG der Realschule Leinzell die Geschichte der Gmünder Juden zwischen 1933 und 1945 näher beleuchten. Heutige Plätze und Häuser wurden aufgesucht, fotografiert und mit Hilfe der Bücher von Ortrud Seidel („Mut zur Erinnerung - Geschichte der Gmünder Juden") und Ernst Lämmle („Die Gmünder Juden") festgestellt, welche jüdischen Mitbürger hier wohnten und welches Schicksal sie erlitten. Es war für die Schüler aufschlussreich, zu entdecken, in wie vielen heute noch bestehenden Gebäuden Juden lebten. Die Arbeit erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, da manche Häuser abgebrochen wurden. Unser besonderer Dank gilt Frau Seidel, die uns unermüdlich mit ihrem Wissen zur Seite stand.

Leinzell 1995


Im Mittelalter wohnten jüdische Bürger innerhalb der Stadtmauern. Ein eigenes Judenviertel (Ghetto), der „Judenhof", nahe dem Königsturm, zeugt davon. Dort stand auch bis ins 18. Jahrhundert hinein die ehemalige Synagoge. Seit 1520 war Gmünd „judenfrei". In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen erneut jüdische Zuwanderer nach Schwäbisch Gmünd. Ende des 19. Jahrhunderts zählte die jüdische Gemeinde etwa 100 Menschen. Bekannte Persönlichkeiten traten ins Blickfeld: Gutmann, Heimann, Mayer, Kahn, Wassermann. Es kam in Anlehnung an das Rabbinat Oberdorf zu einer selbständigen Kultusgemeinde in Gmünd. Zu Beginn unseres Jahrhunderts zeichneten sich auch in wirtschaftlicher Hinsicht bedeutende Entwicklungen ab: Die Gründung der Schuhfabrik Mayer und die Anfänge des Kaufhauses Meth.

Die Integration der jüdischen Mitbürger wurde zunehmend besser. Gmünder Juden nahmen am 1. Weltkrieg teil und fielen für das Vaterland. 1926 konnte man endlich das eigene Gotteshaus, die Synagoge, in der Katharinenstraße einweihen. Ende der 20er Jahre mussten auch Gmünder Juden wirtschaftliche Niedergänge einstecken. Aufgelöst wurden: die Spielwarenfabrik Kahn, das Glas- und Haushaltswarengeschäft (Stern) von Mendel und Heß, das Bekleidungsgeschäft von David Heimann und in Leinzell die Trikotagenfabrik Uhlmann. Auch in Gmünd zogen dunkle Wolken des Antisemitismus auf. 1932 fanden auf dem Marktplatz Propagandaumzüge der SA mit dem Schlachtruf „Deutschland erwache - Juda verrecke!" statt. Etwa 100 Juden lebten zu Beginn des Nationalsozialismus in Schwäbisch Gmünd. Viele konnten sich durch Zwangsemigration rechtzeitig ins Ausland retten, doch ein Teil von ihnen musste den unfassbaren Leidensweg gehen, darunter auch die Kinder Heinz und Kurt Lemberger.


Einige Daten zur Judenverfolgung im Nationalsozialismus

1.4.1933 Boykott aller jüdischen Geschäfte durch die SA. Die Aktion richtete sich auch gegen jüdische Ärzte und Rechtsanwälte sowie gegen den Besuch von Schulen und Universitäten von Juden.
15.9.1935 Reichsparteitag der NSDAP. Der Reichstag beschließt auf einer Sondersitzung die antisemitischen „Nürnberger Gesetze", das „Reichsbürgergesetz" und das „Gesetz zum Schütze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre". Sie sind die Grundlage für die Ausschaltung der Juden aus allen öffentlichen Arbeitsverhältnissen und für die Deklassierung der jüdischen Bürger in ihren politischen Rechten.
1937 Beginn der Arisierung in der Wirtschaft. Die jüdischen Inhaber werden gezwungen, ihre Unternehmen meist unter dem wahren Wert zu verkaufen.
9.11. und 10.11.1938 „Reichspogromnacht". Staatlich organisierte Ausschreitungen gegen die Juden in Deutschland. Zerstörung von Synagogen, Geschäften und Wohnhäusern. Verhaftung von über 26000 männlichen Juden. Einweisungen in die KZ's Dachau, Buchenwald und Sachsenhausen. Mindestens 91 Juden werden getötet.
12.10.1939 Erste Deportationen aus Österreich und dem „Protektorat" nach Polen.
1941 Massenmorde an Juden in den besetzten Gebieten
20.1.1942 „Wannsee-Konferenz" über die Deportation und Ausrottung des europäischen Judentums („Endlösung")
4.7.1942 Beginn der Massenvergasungen in Auschwitz -Beginn der Massendeportationen
14.10.1943 Aufstand in Sobibor
6.6.1944 Beginn der alliierten Landung in der Normandie - die Befreiung von der Diktatur nimmt ihren Lauf.
8.5.1945 Bedingungslose Kapitulation Deutschlands

 


Allé-Straße 4Allé-Straße 4

Wallach Louis Phillip 1863 - 1942 Hauseigentümer

Der alleinstehende taubstumme Rentner Louis Phillip war bei den Nachbarn, besonders bei den Kindern, sehr beliebt. Louis musste in der Nazi-Zeit aus Schikane Erdarbeiten am Schießtalsee verrichten. 1935 wurde sein Haus an einen Mieter „verkauft". Louis musste ins „Judenhaus" und später ins „Lülligdorf" zwangsweise umziehen. Am 22. 8. 1942 kam er nach Theresienstadt. Dort starb er am 4. 9. 1942.

Lülligdorf in Gmünd ist eine primitive Einfachstsiedlung für Obdachlose aus den 20er Jahren an der Mutlanger Straße im Gewand Becherlehen. Von hier aus wurden die noch verbliebenen Juden in Gmünd in die Vernichtungslager abtransportiert.
 

Bahnhofstraße 10Bahnhofstraße 10

Rothschild Rudolf 1884 beide sind 1937 in die USA emigriert
Frau Frida, geb. Dörzenbacher 1887
Max Josef 1912 1936 nach Südafrika emigriert
Alice 1915 1936 nach England emigriert
Alfred 1921 1937 in die USA emigriert

Rudolf verlegte mit seiner Familie 1927 seinen Wohnsitz von Göppingen nach Gmünd. Er betrieb mit seinem Bruder Carl einen Viehhandel. Im Ersten Weltkrieg war Rudolf Frontsoldat und wurde für Tapferkeit vor dem Feind ausgezeichnet. Er wanderte mit seiner Familie im Oktober 1937 in die USA aus, weil er durch einen Freund, einen hohen Gestapomann vorgewarnt wurde.

Sein Sohn Max Josef, Elektroingenieur, emigrierte bereits 1934 über die Stationen Frankreich, Palästina, England und 1936 nach Südafrika. In Durban gründete er einen Betrieb.

Die Tochter Alice arbeitete nach Besuch der katholischen Mädchenschule St. Ludwig und nach einer kaufmännischen Lehre im Kaufhaus Meth. Im Jahre 1935 ging die damals 20jährige allein nach London, wo sie als Kindermädchen tätig war. Auf einer Reise an die französische Rivera lernte sie ihren späteren Mann kennen, den sie im September 1940 wiedersah, nachdem sie eine Schiffsreise von Lissabon nach Südafrika angetreten hatte.
 

Bahnhofstraße 10Der Sohn Alfred, der bis 1936 das Realgymnasium besuchte, wurde in der Schule oft diskriminiert. Nach Ausschluss aus der Schule im Jahr 1936 begann er eine Elektrolehre in Göppingen, die er bald wieder abbrechen musste, weil die Handwerkskammer seinem Lehrherren angedroht hatte, dass im Falle seiner Weiterbeschäftigung weitere Aufträge entzogen würden. Bis zu seiner Auswanderung im Jahre 1937 in die USA arbeitete er in einer jüdischen Filzweberei in Göppingen. Er wurde im Herbst 1942 in die US-Armee eingezogen und war einer der ersten, der die Landung an der Normandieküste miterlebte. 1943 wurde er amerikanischer Staatsbürger und heiratete 1946 eine Frau, die er in Regensburg kennengelernt hatte, welche den jüdischen Glauben annahm. Er hatte zuletzt eine angesehene Stellung in den USA inne.
 

Bocksgasse 25Bocksgasse 25

Fuchs Samuel 1856-1932
Anna, geb. Laub 1863- 1911
Ella Bertha 1881 1942 nach Izbika deportiert - verschollen
Paula 1886 1940 nach Palästina emigriert
Arthur 1888 1942 an unbek. Ort abtransportiert -verschollen
Wilhelm 1889- 1915 im 1. Weltkrieg gefallen
Max Marberg urspr. Mariwilski 1886 1940 nach Palästina emigriert
Rolf Marberg 1922- 1990 Sohn von Paula
Anny Marberg 1916 1936 nach Palästina emigriert / Tochter von Paula

Samuel Fuchs gründete in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts sein Bekleidungshaus in der Bocksgasse. Seine Frau Anna gehörte dem christlichen Glauben an. Sie hatte nach der Heirat mit einem Juden größte Schwierigkeiten mit ihrer Familie. Tochter Paula heiratete Max Marberg, der das Bekleidungsgeschäft übernahm. Ihr Bruder Arthur verletzte sich als Kind und zog sich eine Gehirnschädigung zu. Er lebte mit seiner unverheirateten Schwester Ella Bertha zusammen. Ihre Einkünfte bezogen sie aus dem Haus Bocksgasse 25. Wilhelm Fuchs fiel 1915 in Frankreich. Rolf Marberg besuchte bis 1936 das Realgymnasium in Gmünd und arbeitete bis zu seiner Auswanderung als Gärtnerlehrling. Er zog mit seinen Eltern 1937 nach Karlsruhe und konnte mit ihnen 1939 nach London ausreisen. Während die Eltern 1940 nach Palästina auswandern konnten, wurde Rolf als „feindlicher Ausländer" auf der Insel Man interniert. Anny Marberg konnte sich nach der Mittleren Reife in einem dreijährigen Praktikum für die Auswanderung nach Palästina vorbereiten. Sie heiratete in Tel Aviv den Dekorateur Kurt Moses.
 

Kalter Markt 16Kalter Markt 16

Gutmann Siegfried 1878-1949
Frau Rosa, geb. Hirsch 1887
beide 1937 nach Stuttgart gezogen -später in die USA emigriert
Kurt 1908 in die USA emigriert
Margot 1910 1937 nach Stuttgart gezogen - später in die USA emigriert

David Gutmann, Inhaber des Bankhauses Gutmann, übergab die Bank an seinen Sohn Siegfried, der mit Eugen Pfeiffer und August Muntz die Gmünder Omnibusgesellschaft gegründet hatte. Wegen der Arisierung seines Betriebes verkaufte er seinen Anteil der Gesellschaft. 1937 erwarb er noch ein Haus in Stuttgart, konnte aber 1941 mit seiner Frau Rosa nach New York auswandern. Siegfried starb 1949, musste sich jedoch bis zu seinem Lebensende durch schlecht bezahlte Arbeiten durchschlagen. Kurt, Kaufmann und Vertreter für das Goldschmiedegeschäft Knoll, befand sich oft im Ausland auf Geschäftsreisen. Margot, Sekretärin, kam nur besuchsweise nach Deutschland und wanderte zusammen mit ihrem Bruder Kurt 1939 in die USA aus.
 

Kapuzinergasse 4Kapuzinergasse 4

Laster Emil 1883- 1933
Frau Dora, geb. Goldmann 1895 1942 im Osten verschollen
Edith 1924 1939 nach England emigriert
Herbert 1925- 1952 1939 nach England emigriert
Hertha 1930 1939 nach England emigriert

Emil führte in der Nikolausgasse 7 ein Geschäft für Schuhmacherbedarfsartikel, Schäfte und Gamaschen. Sein Tod 1933 wurde sogar noch in der Remszeitung erwähnt, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht „gleichgeschaltet" war. Im Frühjahr 1934 zogen die Lasters nach München zu Verwandten. Edith und ihr Bruder Herbert gingen wie alle jüdischen Kinder in die evangelische Volksschule in Gmünd. Edith war sehr begabt und auch beliebt. Die Geschwister besuchten dann in München die jüdische Volksschule mit zusätzlichem Englisch- und Hebräischunterricht. Im Rahmen einer britischen Hilfsaktion für 1000 jüdische Kinder ohne Eltern kamen auch Edith und ihre Geschwister im Januar 1939 nach England. Edith und Herbert fanden bei einer jüdisch-orthodoxen Familie in Manchester ein neues zu Hause. Herbert bereitete nach seiner Schulausbildung junge Leute auf die Auswanderung nach Israel vor. In dieser Mission kam er 1952 auf dem Rückweg zu Frau und Kinder ums Leben, als seine El-Al-Maschine über Bulgarien abgeschossen wurde.
 

Edith erlernte den Beruf der Kindergartenlehrerin am Kinderanalytischen Ausbildungszentrum in London, das von Anna Freud, der Tochter von Sigmund Freud, geleitet wurde.

Nach ihrer Auswanderung nach Israel 1949 arbeitete sie im Kibbuz und später in Jerusalem. Ihre Schwester Hertha kam kurz vor Kriegsbeginn nach Sunderland, wo sie in einem jüdischen Mädchenheim aufgenommen wurde. Auch sie arbeitete in einem Kindergarten, besuchte 1952 New York, machte dort eine Sekretärinnenausbildung und heiratete. Zuletzt hatte sie ein gut gehendes Reisebüro.

1942 wurde Edith vom Roten Kreuz benachrichtigt, dass Mutter Dora und die Großmutter nach Piaski gebracht wurden, wo sie der „Endlösung" zum Opfer fielen. Dies erfuhr sie erst später durch Recherchen in Auschwitz.
 

Katharinenstraße 11Katharinenstraße 11

Neuburger Albert 1912 1936 nach Esslingen gezogen
Mendel Laura 1882 1941 nach Riga verschleppt;  für tot erklärt

Albert zog aus der Katharinenstraße 11 nach Esslingen. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt. Später wohnte hier auch Familie Heß (siehe hierzu auch Katharinenstraße 29).
 

Katharinenstraße 29Katharinenstraße 29

Heß Ludwig 1888-1952 1940 in die USA emigriert
Frau Martha, 1885-1964 1940 in die USA geb. Mendel emigriert
Liselotte 1925-1992 1940 in die USA emigriert

Ludwig war Reisender für Schaufensterdekorationsartikel. Er wohnte seit 1921 mit seiner Frau zunächst in der Katharinenstraße 11. Heß betrieb mit seinem Schwager Richard Mendel die Firma Stern (Glas- und Haushaltswaren) am Marktplatz, die er im März 1931 der schlechten Geschäftslage wegen aufgeben musste. Er wurde nach der Reichspogromnacht 1938 ins Polizeigefängnis eingeliefert und kurz darauf wegen seines Herzleidens wieder entlassen.

Martha begann 1931 einen Handel mit Holzwaren in der Rinderbacher Gasse 12.

Die Tochter Liselotte besuchte nach dem kath. Kindergarten St. Ludwig zunächst die evangelische Volksschule, später die „Deutsche Schule" und wurde wie alle jüdischen Schüler in eine Sonderschule eingewiesen. Alle konnten 1940 mit zehn Reichsmark pro Person in die USA emigrieren. Die Überfahrt wurde von den Verwandten bezahlt, von denen sie auch weiterhin abhängig waren.

Lilo besuchte die „High School", legte eine Sekretärinnenprüfung ab und heiratete David Bieber, der eine Firma für Elektronikersatzteile betrieb. Lilo starb am 12.12.1992.
 

Kleine Leutzestraße 1Kleine Leutzestraße 1

Sonnenberg Harry 1897
Frau Martha, geb. Levi 1897 1934 verließ die Familie Schwäbisch Gmünd
Ruth 1926

Harry Sonnenberg war Geschäftsführer der Firma Woha. Die Familie verließ schon 1934 Gmünd und zog nach Kassel. Ihr weiteres Schicksal ist unbekannt.
 

Kornhausstraße 10Kornhausstraße 10

Heimann David 1879 -1947 1941 in die USA emigriert - in New York gestorben

Das Haus „Kornhausstraße 10" gehörte David Heimann. Es wurde 1944 vom Nazistaat konfisziert und 1950 Ernst Ludwig Heimann zugesprochen.


 

Königsturmstraße 6Königsturmstraße 6

Kahn Arnold 1889
Frau Hermine, geb. Mayer 1899 Die Familie emigrierte 1939 in die USA
Ernst Michael 1926

Der Geschäftsführer Arnold Kahn zog 1936 mit seiner Familie nach Stuttgart, wo Ernst Michael eine jüdische Schule besuchte. Sie wanderten 1939 in die USA aus.
 

Königsturmstraße 18Königsturmstraße 18

Mayer Rafael Julius 1858-1941 Hauseigentümer; beide sind 1938 in die USA emigriert
Frau Erna 1898
Gustav 1867-1954 beide sind 1939 in die USA emigriert
Frau Emma, geb. Grünsfelder 1867- 1954
Hermine 1899 1938 in die USA emigriert / siehe auch Königsturmstraße 6
Selma 1902 1933 in die USA emigriert
Max 1900 1923 in die USA emigriert

Rafael Julius Mayer aus Mönchsroth, der ab 1932 in seinem eigenen Haus wohnte, verzog im Frühjahr 1936 mit Tochter Erna nach Stuttgart. Sein Bruder Gustav wohnte im selben Haus. Er emigrierte 1939 in die USA. In diesem Gebäude, dem „Judenhaus", waren die restlichen Juden, die nicht auswandern konnten, kurzfristig zwangseinquartiert, bis sie ins Lülligdorf kamen und von dort aus Gmünd endgültig abtransportiert wurden. Es herrschte bis zum Schluss eine unvorstellbare Enge in diesem Haus. Ab 1941 wurde Mayers Haus vom Deutschen Reich konfisziert. Nach langen Kämpfen um Rückerstattung wurde Gustav 1950 wieder Eigentümer und verkaufte das Haus an das Baugeschäft Barth KG. Gustav Mayer, im Vorsteheramt der jüdischen Gemeinde und Teilhaber der Schuhfabrik, starb 1954 in Amerika.
 

Königsturmstraße 24Königsturmstraße 24

Warscher Moritz 1902 1940 nach Frankreich geflüchtet - dort erschossen

Moritz Warscher wirkte von 1932 bis 1934 als Religionslehrer in Gmünd und war anschließend in Rottweil tätig. 1936 wurde er ins KZ Welzheim verschleppt, kam nach einem halben Jahr jedoch wieder frei. Mit Hilfe eines Gestapobeamten konnte er nach Belgien auswandern, wo er in einer Flüchtlingssiedlung bei Brüssel jüdische Emigranten unterrichtete. Er floh vor den anrückenden deutschen Truppen nach Frankreich, wo er mit seinem deutschen Pass und den ausgezeichneten Französischkenntnissen der Spionage verdächtigt und erschossen wurde.
 

Königsturmstraße 29Königsturmstraße 29

Einstein Karola 1876 1942 deportiert - für tot erklärt
Josef 1898 - 1935
Gerthi 1904 zog nach Nürnberg
Heimann Paul 1910 verließ 1933 Schwäbisch Gmünd

Die Vorfahren hatten sich als Kürschner und Hopfenhändler betätigt. Josef zog 1933 mit seiner Mutter nach Schwäbisch Gmünd, wo sie eine Naturdarm- und Gewürzgroßhandlung eröffneten. Direktverkauf und Versand befanden sich in der Vorderen Schmiedgasse 56. Die Gmünder Metzger wurden im Direktverkauf mit Naturdärmen beliefert. Der Versand erfolgte vorwiegend nach Ulm und Umgebung, sowie in den Bodenseeraum. Die Einsteins wurden als sympathisch, großzügig und wohlhabend bezeichnet. Karola Einstein war sehr gebildet. Josef war als Reisender für die Firma unterwegs und führte die Auftragsbücher. Jeden Freitag kehrte er zur häuslichen Sabbatfeier nach Gmünd zurück. Als er am 22. 8. 1935 seinen Lieferanten in Frankfurt aufsuchte, verschluckte er während des Essens im Gasthaus eine Biene und verstarb an den Folgen.

Nach dem Tode von Josef übersiedelte Karola zu ihrem Bruder und zu Tochter Gerthi nach Nürnberg. 1942 wurde Karola nach Theresienstadt deportiert und gilt seitdem als verschollen.

Der Kaufmann Paul Heimann wohnte hier nur bis zum 28. 3. 1933, verließ Gmünd und ging auf „Reisen".
 

Königsturmstraße 47Königsturmstraße 47

Schlesinger Siegfried 1897 beide sind 1937 nach New York (USA) emigriert
Frau Cordula, geb. Wiesenbacher 1893
Wiesenbacher Isidor 1895 - 1937

Die Schiesingers hatten in Gmünd ein Textilgeschäft, welches bis 1934 recht gut ging. Die Boykottmaßnahmen veranlassten sie, das Geschäft aufzugeben und 1937 in die USA auszuwandern.

Isidor Wiesenbacher wurde 1935 in die Anstalt Stetten eingewiesen und starb 1937 in Waiblingen.
 

Ledergasse 12Ledergasse 12

Kahn Abraham 1869 - 1942 gestorben in einem Zwangsaltersheim für Juden
Frau Selma, geb. Maier 1873 - 1942 gestorben im Lager Maly Trostinec
Alfred 1897- 1917 gefallen im 1. Weltkrieg
Leopold 1898 1941 nach Riga deportiert
Hugo 1908 1937 in die USA emigriert

Die Spielwarenfabrik Leopold Kahn und Co. stellte bis 1930 Stofftiere her. Der großen Konkurrenz wegen musste der Betrieb eingestellt werden.

Abraham und sein Sohn Leopold waren später als Reisende für Schuhe tätig. 1939 zog Abraham Kahn mit Frau Selma und Sohn Leopold, der schon 1933 in das KZ auf dem Heuberg eingeliefert wurde, aber im selben Jahr wieder freikam, nach Cannstatt.

Abraham und Selma wurden 1942 in ein Zwangsaltersheim abgeschoben, wo Herr Kahn kurz darauf starb, während Selma zunächst nach Theresienstadt und dann in das Vernichtungslager Maly Trostinec kam.

Sohn Leopold wurde 1941 vom Sammellager Killesberg aus nach Riga deportiert. Hugo besuchte zunächst die Handelsschule in Gmünd, arbeitete dann als Kaufmann, heiratete 1935 nach Stuttgart und konnte mit seiner Frau Margot, geborene Kahn, 1937 in die USA emigrieren.
 

Vom »Lülligdorf« in den TodVom »Lülligdorf« in den Tod

Irma Bahl
Ella Berta Fuchs
Hermann Heimann
Fanny Heimann
Kurt Lemberger
Emma Mendel
Laura Mendel
Moses Max und Rosine Neumaier
Louis Phillip Wallach
Hugo Jontofsohn
Elfriede Spiro
Martha Rosenthal
Sofie Reis

Marktplatz 8Marktplatz 8

Heimann David 1879-1947 1941 in die USA emigriert - gestorben in New York - siehe Kornhausstraße 10
Richard 1916-1989 1939 in die emigriert USA
Frau Ella, geb. Moses 1939 in die emigriert USA
Ernst Ludwig 1921-1972 1939 in die emigriert USA

Der beliebte Rechtsanwalt David Heimann praktizierte seit 1908 in Gmünd. Er wurde ab 1933 hauptsächlich von Juden aufgesucht. Nach dem Entzug seiner Zulassung im Jahre 1938 war seine letzte große Amtshandlung der Zwangsverkauf der Synagoge an die Kreissparkasse 1939. Vom 10. 11. 1938 bis Ende Januar 1939 wurde David Heimann im KZ Dachau festgehalten, konnte im Juli 1939 nach Stuttgart umziehen und im Frühjahr 1941 über Lissabon nach New York emigrieren. Bis zu seinem Tod lebte David Heimann bei seinem Sohn Richard, der 1935 sein Abitur in Gmünd absolvierte, eine Lehre als Mechaniker anschloss und Maschinenbau studieren wollte. Dies wurde einem Juden zu dieser Zeit verwehrt. Richard saß ebenfalls im KZ Dachau, allerdings „nur" für 7 Wochen. Er heiratete Ella Moses und wanderte mit ihr 1939 in die USA aus.

Sein Bruder Ernst Ludwig besuchte bis 1937 das Gmünder Realgymnasium und anschließend eine jüdische landwirtschaftliche Kollektivausbildungsstätte in Schlesien, die für eine Auswanderung nach Palästina vorbereiten sollte. Als Freiwilliger ging Ernst Ludwig zur US-Armee, begann dann ein Jurastudium in den USA und war zuletzt beim Arbeitsministerium tätig.
 

Marktplatz 23Marktplatz 23

Czisch Franz 1908 - 1956 Oberbürgermeister in Schwäbisch Gmünd 1946-1948
Frau Käthe, geb. Probst

Czisch, „Halbjude", war Inhaber des Süßwarengeschäftes am Marktplatz. Er konnte nach dem Studium der Rechtswissenschaften seinen Beruf nicht ausüben, deshalb übernahm er das Geschäft seines Vaters zusammen mit seiner Frau Käthe. Trotz vieler Schwierigkeiten konnten sie sich auf einen treuen Kundenstamm verlassen. Die Nazis änderten die Schreibweise seines Familiennamens. Sie durften keine deutsche Hausangestellten beschäftigen, dazu kamen das Kaufverbot von Büchern, Ausgehverbot, Reiseverbot und die Sperrstunden. Im Sommer 1944 sollte Franz Czisch zum Zwangsarbeitseinsatz herangezogen und seine Frau in einem kriegswichtigen Unternehmen verpflichtet werden, was durch ein ärztliches Zeugnis und durch Frau Willer vom Arbeitsamt verhindert werden konnte. Am 5. 9. 1944 wurde Czisch an den Westwall befohlen, von wo er aus gesundheitlichen Gründen wieder entlassen wurde. Dem Stellungsbefehl zum Volkssturm musste er mit Hilfe von Freunden nicht Folge leisten.
 

Marktplatz 24Marktplatz 24

Lemberger David 1862-1934
Frau Emma, geb. Majer 1868-1939
Isidor 1891 1940 in die USA emigriert
Hedwig 1893 1911 in die USA emigriert
Tilly 1895 Schicksal unbekannt
Leo 1898 1926 nach Stuttgart gezogen; dann in die USA emigriert

David Lemberger und Frau Emma wohnten seit 1910 zur Miete in diesem Haus. David arbeitete unterstützend für andere Viehhändler. Sein Sohn Isidor war ebenso in der Viehhandlung tätig. Von seiner Tochter Hedwig weiß man nur, dass sie schon seit 1911 in den USA wohnte. Tilly heiratete einen Viehhändler und Sohn Leo war auch ab 1914 bei einem Viehhändler tätig, zuerst in Gmünd, dann in Baisingen. 1926 zog er nach Stuttgart und brachte die Süddeutsche Viehhandelszeitung heraus. Nach seiner Auswanderung in die USA war er erfolgreich im Lebensmittelhandel tätig („Leo Lemberger Food Company").
 

Marktplatz 29Marktplatz 29

Heimann Albert 1924
Frau Sofie, geb. Gutmann 1877 1938 nach Heilbronn gezogen
Ludwig 1900 beide sind 1938 in die USA emigriert
Frau Herta, geb. Gumbrich 1905
Walter Albert 1932 1938 in die USA emigriert

Das im Jahre 1864 gegründete Textilgeschäft Heimann wurde von Albert Heimann, seiner Frau Sofie und ab 1924 von Sohn Ludwig weitergeführt. Sie mussten am 11. 8. 1932 wegen der schlechten Wirtschaftslage aufgeben. Haus und Geschäft wurden an Schwager Gumbrich verkauft, der es 1936 an das Schuhgeschäft Altschüler weiterveräußerte. Ludwig, Ehefrau Herta und Sohn Walter Albert gelang die Auswanderung nach Los Angeles im Jahre 1938. Die Witwe Sofie Heimann zog am 20. 7. 1938 nach Thalheim um. Ihr weiteres Schicksal ist unbekannt.
 

Marktplatz 32Marktplatz 32

Fuchs Arthur 1888 1942 deportiert, dann verschollen
Ella Bertha 1881 1942 nach Izbica deportiert

Hier wohnten Arthur und seine Schwester Ella Bertha. Ihr Haus in der Bocksgasse 25 mussten sie im März 1939 verkaufen, um die Judenabgabe
bezahlen zu können.

Arthur wurde 1942 in die Heilanstalt Heggbach und 1942 nach Bendorf-Syn deportiert und gilt als verschollen.

Ella Bertha wurde ins „Lülligdorf" abgeschoben. Sie wurde am 26.4.1942 nach Izbica verschleppt und gilt ebenfalls als verschollen.
 

Milchgässle 18Milchgässle 18

Lindauer Sofie, geb. Levi 1874 1940 in die USA emigriert

Sofie war 1934 nach dem Tode ihres Mannes, der Viehhändler in Wangen war, nach Gmünd gezogen und konnte 1940 in die USA auswandern. Ihre Tochter Erna heiratete Richard Mendel.
 

Moltkestraße 19Moltkestraße 19

Lemberger Isidor 1891 und Frau Berta, geb. Furchheimer 1893  beide sind 1940 in die USA emigriert
Manfred 1920 1938 nach Frankreich später in die USA emigriert
Walter 1921 1941 in die USA emigriert
Kurt 1924 beide 1942 in Auschwitz Heinz 1926 umgekommen

Isidor war in untergeordneter Stellung bei anderen Viehhändlern tätig, da er 1933 seine eigene Viehhandlung aufgeben musste. Die Familie wurde von der jüdischen Gemeinde unterstützt. 1940 konnte Isidor mit seiner Frau Berta in die USA auswandern und bediente in einem New Yorker Hotel den Aufzug. Der Sohn Manfred, zunächst Schumacher-, dann Kochlehrling ist unter den trostlosen Verhältnissen von zu Hause weggegangen, zunächst zur Fremdenlegion nach Frankreich, dann in die USA, wo er als Koch im Waldorf-Astoria Hotel in New York Arbeit fand. Auch der zweite Sohn Walter, Schneiderlehrling in Gmünd, konnte ebenfalls 1941 in die USA gelangen und in seinem Beruf arbeiten. Kurt, Hilfsgärtner in einer Gmünder Gärtnerei, blieb zunächst in Gmünd, hielt sich nachweislich zunächst von 1939-1940 in Groß-Breesen auf, kam anschließend bis 1942 zurück nach Gmünd ins Lülligdorf und wurde 1942 nach Auschwitz deportiert. Heinz, unter anderem Hilfsarbeiter in einer Druckerei in Stuttgart, war bis 1940 in Stettin. Sicher ist, dass er nach seiner Rückkehr zusammen mit Bruder Kurt von Stuttgart aus 1942 nach Auschwitz gebracht wurde. Beide sind dort mit Sicherheit ums Leben gekommen. Die Lembergers waren nicht in der Lage für die ganze Familie die finanzielle Grundlage für die Einreise in die USA (Bargeld und Bürgschaft amerikanischer Verwandter für die ganze Familie) zu erbringen. So mussten die Söhne zurückbleiben.
 

Mörikestraße 12Mörikestraße 12

Mayer Sophie 1862 1942 nach Theresienstadt deportiert

Die alleinstehende Schwester der Geschwister Mayer, Rentnerin, kam 1939 nach Frankfurt ins jüdische Altersheim, von dort am 18. 8. 1942 nach Theresienstadt, wo sie einen Monat später starb.
 

Nikolausgasse 7Nikolausgasse 7

Mendel Richard 1887 Die Familie ist 1940 in die USA emigriert
Frau Erna, geb. Lindauer 1899
Sigrid 1924
Manfred 1929
Emma 1878 Schwester von Richard Mendel - 1941 nach Riga deportiert

Der Kaufmann Richard Mendel betrieb die Firma Stern (Glas- und Haushaltswaren), die er im März 1931 wegen der schlechten Geschäftslage aufgeben musste.
Seine Frau Erna Mendel führte den Neuheitenvertrieb in der Nikolausgasse 7. Die ganze Familie Mendel konnte 1940 in die USA ausreisen, außer Emma Mendel, die 1939 nach Gmünd kam und bei ihrem Bruder wohnte, sie wurde 1941 nach Stuttgart gebracht und von dort nach Riga, wo sie für tot erklärt wurde.
 

Oberbettringer Straße 63 u. 90Oberbettringer Straße 63 u. 90

Meth Alfred 1875-1960
Frau Flora, geb. Appel 1879 1945 in die USA emigriert
Elfriede 1901 über die Schweiz in die USA emigriert
Herta 1903 1935 nach Palästina emigriert
Dorothea 1904 1942 in Auschwitz verschollen
Manfred 1906 1935 nach Kuba, dann in die USA emigriert

Alfred Meth gründete das erste moderne Kaufhaus in der Bocksgasse 29. Er war auch an Kaufhäusern in Heilbronn, Ulm und Heidenheim beteiligt. Ebenso gehörte ihm auch das Teppichhaus Meth in der Bocksgasse 19. Er verlangte viel von seinen Mitarbeitern, war aber gerecht und menschlich. Die Betriebsausflüge mit seiner Belegschaft waren etwas ganz außergewöhnliches zu dieser Zeit. Der sozial engagierte Meth bedachte immer wieder das Blindenheim, die Altenheime, die Gehörlosenschule und das Marienheim. Er startete regelmäßig eine Hilfsaktion, ließ Kohlen auf seinem Hof abladen und Arme der Stadt konnten sich unentgeltlich dort bedienen. Auch politisch engagierte er sich mit der Oberschlesien-Hilfe. Er war in Gmünd sehr bekannt und beliebt. 1927 ließ Meth ein Nebengebäude seiner Firma zu den Gamundia Lichtspielen umbauen. Sein Geschäft wurde am 1.4.1933 boykottiert. Doppelposten von SA und SS mit Plakaten „Deutsche kauft nicht bei Juden ein!" sollten die Käufer fernhalten. Weitere abschreckende Maßnahmen wie Fotografieren der Käufer, öffentliches Anprangern an belebten Straßen führten dazu, dass Meth sein Geschäft am 16. 1. 1936 weit unter dem Wert verkaufen musste.
 

Oberbettringer Straße 63 u. 90Das Ehepaar Meth zog nach Baden-Baden zu Tochter Elfriede Grünfeld, Frau des dortigen Kantors. Mit 6500 Juden aus Baden, der Pfalz und dem Saarland kamen sie in den noch unbesetzten Teil Frankreichs. Mit Ausnahme von 200 Reichsmark fiel das restliche Geld von Meth an den Staat. Bei der Ausreise wurde ihnen die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt. Das Ehepaar Meth überlebte das Lager Gurs und konnte in die USA ausreisen. Sie konnten dort mit einfachen Tätigkeiten überleben. Eine finanzielle Hilfe von Deutschland erfolgte 1951, da aufgrund eines von ihm gestellten Antrages die Gamundia Lichtspiele wieder an ihn übergingen. 1952 erhielt er die deutsche Staatsbürgerschaft wieder zurück. Meth starb mit 85 Jahren bei seiner Tochter in Florida.
 

Tochter Elfriede heiratete 1922 den Kantor Max Grünfeld, konnte über die Schweiz in die USA einreisen, jedoch ohne ihre Kinder.

Tochter Herta konnte 1935 nach Palästina auswandern und lebt in Haifa.

Tochter Dorothea heiratete 1933 den Witwer Julius Cohn, Rabbiner in Ulm. Cohn wurde in der Nacht vom 10. 11. 1938 auf übelste Weise misshandelt, konnte jedoch mit seinem Sohn nach England emigrieren. Dort starb Cohn an den Folgen seiner Misshandlung. Seine Witwe arbeitete nach seinem Tod in ihrem Beruf im jüdischen Altenheim in Heilbronn-Sontheim und wurde mit ihren Pflegebefohlenen am 22. 8. 1942 zunächst nach Theresienstadt, dann nach Auschwitz gebracht.

Sohn Manfred heiratete 1931 Anni Goldschmidt, ließ sich jedoch 1936 von ihr wieder scheiden. Er emigrierte 1935 über Spanien nach Kuba und wartete dort auf seine Einreisegenehmigung in die USA.

Seine geschiedene Frau Anni konnte sich mit Tochter Doris 1940 aus Deutschland in die USA retten. Doris ist mittlerweile Professorin für orientalische Sprachen.

Bocksgasse 29 - Kaufhaus Meth
Bocksgasse 29 - Kaufhaus Meth
Bocksgasse 19 - Teppichhaus Meth
Bocksgasse 19 - Teppichhaus Meth
Alfred Meth am Schreibtisch
Alfred Meth am Schreibtisch

Parlerstraße 2Parlerstraße 2

Burin Alfred 1907- 1982 beide sind 1936 zunächst nach Palästina emigriert, dann 1954 in die USA gezogen
Frau Lieselotte, geb. Marberg 1914

Alfred, Geschäftsführer bei Meth in der Gardinenabteilung, war mit Lieselotte Marberg (Tochter von Paula Marberg, Bocksgasse 25) verheiratet. Sie wanderten 1936 nach Palästina aus. 1954 zogen sie zu Burins Bruder in die USA.
 

Sebaldstraße 10Sebaldstraße 10

Neumaier Moses Max 1864-1944 1942 nach Theresienstadt deportiert -dort gestorben
Frau Rosine, geb. Kahn 1871 - 1942 1942 nach Theresienstadt deportiert -dort gestorben
Ludwig 1900 -1949 1939 nach Argentinien und später in die USA emigriert
Erwin 1903 -1989
Helene 1902
Elfriede 1906 -1972 in die USA emigriert

Moses Max Neumaier, Viehhändler, und seine Frau Rosine lebten in gutem Einvernehmen mit der Nachbarschaft. Sie wurden 1942 ins Judensammellager Buttenhausen und im selben Jahr nach Theresienstadt verschleppt wo sie auch beide starben.

Sohn Ludwig, beliebter Fußballspieler bei der Normannia, arbeitete bei seinem Vater, zog 1933 nach Hamburg, wo er heiratete, reiste 1939 nach Paraguay, später nach Argentinien und schließlich in die USA. Er starb 1949 an einem Schlangenbiss.

Sein Bruder Erwin, ein Kaufmann, musste 1934 in die Zwangsscheidung von seiner nichtjüdischen Frau einwilligen und wurde 1936 wegen Rassenschande zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt.

Nach der Entlassung im Jahre 1939 konnte er mit einer Schiffskarte, die ihm seine Schwester Elfriede geschickt hatte, nach Shanghai ausreisen. Nachdem Shanghai japanisch besetzt wurde, hatten Juden erneut Repressionen zu erdulden. Nach Kriegsende konnte sich Neumaier in San Francisco niederlassen. 1954 übersiedelte er wieder nach Hamburg, wo er 1989 starb.
 

Sebaldstraße 10Helene heiratete 1922 A. Bareis, den Inhaber eines Zuliefererbetriebes für die Gmünder Gold- und Silberwarenindustrie. Sie mußten den Betrieb inflations¬bedingt 1926 aufgeben. In ihrem späteren Wohnort Hamburg stiegen sie ins Münz- und Briefmarkengeschäft ein, zogen 1932 nach Rotterdam, das sie 1939 als Deutsche wieder verlassen mussten. Wieder zurück im Nazi-Deutschland wurden sie ausgebombt und Helene konnte untertauchen. Ihr Mann war bei der Wehrmacht und die Kinder im Kinderheim untergebracht. Elfriede, Verkäuferin bei Meth, zog ebenfalls nach Hamburg, heiratete dort und konnte sich nach kurzer Internierung in Shanghai in die USA retten, wo sie 1972 starb.
 

Straßdorfer Straße 9/1Straßdorfer Straße 9/1

Uhlmann Hermann 1861-1935
Frau Jenny 1862-1931
Alfred 1894 Alfred emigrierte 1934 mit Frau und Tochter Grete Mirjam nach Palästina
Frau Käte, geb. Sachs 1904-1988
Grete Mirjam 1927
Max 1887 Max emigrierte 1934 mit Frau über Hamburg nach Palästina
Frau Else, geb. Friedmann 1897
Karl 1906- 1977

Hermann war von 1900 bis 1932 in der Gmünder jüdischen Gemeinde Religionslehrer. 1928 zog er von der Kappelgasse in das Haus seines Sohnes Alfred in der Straßdorfer Straße 9/1. Hermann war Vorstand des „Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten" in Gmünd und machte es sich zur Aufgabe, die Ehre der 100 000 jüdischen Frontsoldaten und der 11 000 Gefallenen im Ersten Weltkrieg zu verteidigen. Im Jahre 1934 verlegte er seinen Wohnsitz nach Stuttgart.

Sohn Alfred war Teilhaber der Silberwarenfabrik „Käser und Uhlmann". Er konnte 1934 nach Palästina auswandern, wo er in der Nähe von Tel Aviv ein Schmuckwarengeschäft besaß. Seine Frau Käte starb 1988 bei Tel Aviv. Grete Mirjam heiratete in Jerusalem einen Professor der hebräischen Universität von Jerusalem.

Max Uhlmann, von Beruf Vertreter, zog mit seiner Frau Else von Stuttgart 1932 in das Haus seines Bruders Alfred in die Straßdorfer Straße 9/1 um. 1934 flüchteten sie nach Hamburg und wanderten schließlich nach Palästina aus.

Karl Uhlmann, Kaufmann, ging 1933 nach Hamburg, kam 1935 ins KZ Sachsenhausen, wurde ab 1939 in Shanghai interniert und konnte 1949 wieder nach Hamburg zurückkehren, wo er 1977 starb.
 

Uferstraße 2Uferstraße 2

Samuelson Ulli Margarethe 1908 1944 nach Südafrika emigriert

An dieser Stelle befand sich das Haus, in dem Ulli Margarete Samuelson zur Miete wohnte.

Die Goldschmiedin verließ 1936 Schwäbisch Gmünd, um nach Palästina und 1944 nach Südafrika auszuwandern.
 

Uferstraße 32Uferstraße 32

Wochenmark Dr. phil Josef 1880 - 1943
Frau Bella 1887 1944 in Auschwitz für tot erklärt
Alfred 1917 1937 in die USA emigriert
Arnold 1921 1939 in die USA emigriert

Dr. Josef Wochenmark, Kantor und Religionslehrer der Gmünder Judengemeinde, war ein hervorragender Wissenschaftler. Er schrieb eine Dissertation über „Die Schicksalsidee im Judentum". Sein Werk „50 Jahre Gmünder Jüdische Gemeinde" wurde veröffentlicht. Die Vorträge von Dr. Wochenmark in verschiedenen jüdischen Gemeinden, im jüdischen Lehrhaus in Stuttgart und sein Religionsunterricht hatten hohes Niveau. Nach dem vollständigen Ausschluss der jüdischen Kinder vom Unterricht übernahm er 1938 ihre schulische Betreuung auf vorbildliche Weise. Die wenigen noch in Gmünd verbliebenen Juden brauchten seinen Beistand ganz besonders bei dem Zwangsumzug in das Judenhaus (Königsturmstraße 18), beim Zwangsverkauf der Synagoge, bei der täglichen Diskriminierung und Bedrohung. Von 1940 bis 1943 wirkte er als Rabbiner der orthodoxen Relgionsgemeinschaft in Stuttgart. Seine Frau Bella, die zuletzt als Hilfsarbeiterin beschäftigt war, wollte mit ihrem Mann der bevorstehenden Deportation entgehen. Sie begingen am 8. 3. 1943 Selbstmord.

Bella wurde gerettet und am 17. 4. 1943 nach Theresienstadt, am 16. 10. 1944 nach Auschwitz gebracht und dort für tot erklärt.

Alfred konnte sich 1937 in die USA retten und Arnold ging 1937 zunächst in die Schweiz, machte in Basel eine Bäckerlehre und ging 1939 ebenfalls in die USA, wo er eine Versicherungsagentur in San Francisco führte.
 

Uferstraße 48Uferstraße 48

Rieser Sophie 1872 beide sind 1939 in die USA emigriert
Ernst 1902
Heimann Hermann 1880 1942 nach Izbica deportiert - verschollen
Fanny 1870 Schwester von Hermann - 1942 nach Theresienstadt deportiert -dort gestorben

Die Witwe Sophie Rieser wanderte mit ihrem Sohn Ernst, Angestellter, im Jahre 1939 nach New York aus.

Hermann Heimann, Handelsvertreter für Textilwaren, wurde im November 1941 in das Lülligdorf abgeschoben, wo er mit anderen Juden unter katastrophalen Zuständen lebte. Er wurde am 26. 4. 1942 nach Izbica verschleppt und gilt seitdem als verschollen. Sein Guthaben, sowie der Rückkaufwert einer Allianzlebensversicherung für seine Schwester Fanny wurden eingezogen. Nach den Boykottmaßnahmen durfte er noch als Hilfsgärtner arbeiten.

Seine Schwester Fanny wurde am 14. 5. 1942 ins Eschenauer Schloss, einem Sammellager für betagte Juden, eingeliefert, am 22.8.1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie einen Monat später starb.
 

Vordere Schmiedgasse 18Vordere Schmiedgasse 18

Rothschild Carl 1877 - 1944 1942 nach Theresienstadt deportiert -dort gestorben
Frau Nanette, 1877-1972 geb. Kahn
Helene 1906 1935 nach Palästina ausgewandert

Carl Rothschild arbeitete als Viehhändler. Die jüdischen Viehhändler gaben den Bauern und Metzgern Kredite, agierten als Zwischenhändler, kauften den Bauern das Schlachtvieh ab und versorgten sie mit Nutztieren.

Das Ehepaar Rothschild wurde 1939 nach Buttenhausen und am 22. 8. 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo Carl am 3. 6. 1944 starb. Nanette wurde mit anderen Gefangenen des Lagers Theresienstadt in die Schweiz gebracht, um als Faustpfand für die Nazis zu dienen. Sie wurde dort bis zum 7. 5. 1947 in einem Flüchtlingslager festgehalten, bis sie zu ihrer Tochter nach Israel ausreisen durfte, wo sie im Alter von 95 Jahren starb. Tochter Helene bekam eine gehobene Schulbildung und errichtete die erste Mietwaschküche in Schwäbisch Gmünd, die sie unter dem Naziboykott weit unter Preis ver¬kaufen mußte. Helene wanderte ins damalige Palästina aus und arbeitete dort unter schwierigen Bedingungen.
 

Vordere Schmiedgasse 20Vordere Schmiedgasse 20

(Fabrikgebäude)

Höferlesbach 9

(Wohnhaus abgebrochen)

Mayer David 1860 - 1937
Frau Ida 1867- 1938
Fritz 1893- 1916 gefallen im 1. Weltkrieg
Siegfried in die USA emigriert
Josef 1890- 1930
Frau Beta, geb. Kahn 1901 1939 mit ihren Söhnen nach Australien emigriert
Fritz 1925
Heinz 1927

Die Schuhfabrikanten R. J. Mayer und die Teilhaber Gustav und David Mayer, seit 1895 in Gmünd ansässig, leiteten ihren Betrieb sehr sozial engagiert und halfen auch den Notleidenden in der Stadt.

David Mayer war auch Verkehrsexperte und verbesserte die Bahnverbindung Gmünd - Stuttgart. 1894 war er Vorstand des „Demokratischen Vereins" und 1906 gründete er mit Gmünder Fabrikanten die liberale „Gmünder Zeitung". Die Fabrik wurde wie andere jüdische Unternehmen auch am 1. April 1933 boykottiert.

Sein Sohn Fritz machte 1911 am Gmünder Realgymnasium das Abitur und fiel als Kriegsfreiwilliger im Ersten Weltkrieg.

Josef übernahm die Fabrik des Vaters, wohnte mit Frau Beta im eigenen Haus, bis dieses nach Josefs Tod zum Schleuderpreis an Gladitz verkauft wurde. Beta heiratete wieder und wanderte mit ihrer Familie 1939 nach Australien aus.

Fritz und Heinz Mayer waren beide sehr erfolgreich in ihren Berufen, Heinz als Dozent für Elektrotechnik und Fritz als Chemiker und Musikkritiker, wofür er von der englischen Königin geehrt wurde.
 

Ehemaliges Südlichtareal - vormals Schuhfabrik R. J. Mayer
Ehemaliges Südlichtareal - vormals Schuhfabrik R. J. Mayer
Firmenjubiläum R. J. Mayer - in der Mitte der unteren Reihe Fabrikant Gustav Mayer, links von ihm seine Frau und sein sein Sohn Rud
Firmenjubiläum R. J. Mayer - in der Mitte der unteren Reihe Fabrikant Gustav Mayer, links von ihm seine Frau und sein sein Sohn Rudolf.

Rechtsanwalt David Heimann New York 1947 Rechtsanwalt David Heimann New York 1947
 


Synagoge damals
 Synagoge damals
Kreissparkasse heute
Kreissparkasse heute

 

Die jüdische Religionsklasse 1936 im Garten vor der SynagogeDie jüdische Religionsklasse 1936 im Garten vor der Synagoge

Vordere Reihe von links: Religionslehrer Dr. Wochenmark, Fritz Mayer, Heinz Lemberger, Heinz Mayer, Ernst Michael Kahn. Hintere Reihe: Ernst Ludwig Heimann, Sigrid Mendel, Arnold Wochenmark, Alfred Rothschild, Rolf Marberg, Liselotte Heß, Walter Lemberger.
 

Einweihung der Synagoge 1926Einweihung der Synagoge 1926

Das Innere der Gmünder SynagogeDas Innere der Gmünder Synagoge

Das ehemalige Judenviertel Das ehemalige Judenviertel


Familien - Straßen-Verzeichnis

Burin Parierstraße 2
Czisch Markplatz 23
Einstein Königsturmstraße 29
Fuchs Bocksgasse 25
Marktplatz 32
Gutmann Kalter Markt 16
Heimann Kornhausstraße 10
Marktplatz 8
Marktplatz 29
Uferstraße 48
Kahn Königsturmstraße 6
Ledergasse 12
Laster Kapuzinergasse 4
Lemberger Marktplatz 24
Moltkestraße 19
Lindauer Milchgässle 18
Mayer Königsturmstraße 18
Mörikestraße 12
Vordere Schmiedgasse 20
Mendel Nikolausgasse 7
Katharinenstraße 11
Meth Oberbettringer Straße 63 und 90
Neuburger Katharinenstraße 11
Neumaier Sebaldstraße 10
Rieser Uferstraße 48
Rothschild Bahnhofstraße 10
Vordere Schmiedgasse 18
Samuelson Uferstraße 2
Schlesinger Königsturmstraße 47
Sonnenberg Kleine Leutzestraße 1
Uhlmann Straßdorfer Straße 9/1
Wallach Alle-Straße 4
Warscher Königsturmstraße 24
Wiesenbacher Königsturmstraße 47
Wochenmark Uferstraße 32

Gebäudeliste:

Ehemalige jüdische Wohnstätten und Geschäftsgebäude (Hausnummer im Stern)

Allé-Straße 4
Bahnhofstraße 10
Bocksgasse 19,25,29
Kalter Markt 16
Kapuzinergasse 4
Katharinenstraße 11,29
Kleine Leutzestraße 1
Kornhausstraße 10
Königsturmstraße 6,18, 24,29,47
Ledergasse 12
Marktplatz 8, 23,24,29,32
Milchgassle 18
Moltkestraße 19
Mörikestraße 12
Nikolausgasse 7
Oberbettringer Straße 63, 90
Parierstraße 2
Sebaldstraße 10
Straßdorfer Straße 9/1
Uferstraße 2,32,48
Vordere Schmiedgasse 18, 20

Maßstab 1 : 7500 iii 300 m

Ehemalige jüdische Wohnstätten und Geschäftsgebäude (Hausnummer im Stern)


Impressum

AG-Teilnehmer
Nina Behringer
Anja Dolderer
Daniel Ebert
Markus Klaus
Diana Prasky
Sebastian Schmid
Diana Späth
Christian Stadelmaier
Sibylle Ströbel
Barbara Werner
Beteiligte Lehrer
Günther Glowig (AG-Leiter)
Jürgen Beck (Textverarbeitung)
Walter Brellochs (Bildende Kunst)
 

Juden in Gmünd - ein fächerverbindendes Projekt

unterstützt und gefördert von der
Firma Gaiser Offsetdruck, Schwäbisch Gmünd,
der Stadt Schwäbisch Gmünd,
der Kreissparkasse Ostalb,
der Firma Kolckmann, Alfdorf,
sowie dem Staatlichen Schulamt Schwäbisch Gmünd

Herausgegeben von der Realschule Leinzell in Zusammenarbeit mit der Stadt Schwäbisch Gmünd

Veröffentlichung 2006, 2007 im Internet: Clemens Weller, Egerstraße 19, D-73529 Schwäbisch Gmünd,
mit Erlaubnis der Realschule Leinzell, Rektor Walter Hörsch und Kollegium, und der Stadtverwaltung Schwäbisch Gmünd, Hr. Eilhof.

Published 2006 on the internet by Clemens Weller, Egerstraße 19, D-73529 Schwäbisch Gmünd, Germany, with the permission of the Publisher of the printed version: Six-form high school (Realschule) Leinzell, Rector Mr. Walter Hörsch and staff, and the City Administration of Schwäbisch Gmünd, Mr. Eilhof.