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MITS Altair 8800, 1974
1974 markierte der Atlair 8800 des Herstellers MITS (Micro Instrumentation and Telemetry Systems) den Beginn des Zeitalters der Mikrocomputer. Er war Anfang 1975 der erste kommerziell erhältliche Mikrocomputer. Die weltweit auflagenstärkste Elektronik-Zeitschrift Popular Electronics titulierte ihn auf der Titelseite der Januar 75-Ausgabe als ersten Minicomputer-Bausatz, der den kommerziellen Modellen Paroli bieten könne. Dies war für die Hobby-Elektronik-Bastler der damaligen Zeit der entscheidende Impuls, den als Bausatz zum erschwinglichen Preis von 395 Dollar zu kaufen. Bereits 1975 wurden 2.000 Stück von MITS verkauft, insgesamt wurden es 10.000. Die Elektronik-Freaks der Hippy-Generation hat damit die Revolution der Mikrocomputer eingeläutet. Der Altair verwendete eine Architektur in Form eines eigens entwickelten 100-poligen Busses mit Steckplätzen für Erweiterungskarten. Da die Architektur dieses "S-100-Bus" offengelegt wurde, entstand um diesen eine neuer Industriezweig aus Anbietern von Grafikkarten, Speichererweiterungen und weiterem Zubehör. Dies wiederum ließ kurzfristig weitere, konkurrierende "kompatible" Computer mit S-100-Bus entstehen wie z.B. Imsai, SOL, Cromenco und andere. Sie stellen 1975 und 1976 die erste Generation von Mikro-Computern dar. Weiterhin war der Altair der erste Computer mit dem 8080-Prozessor. Er hatte in der Basisausstattung 256 Byte RAM. Ein- und Ausgabe geschah über simple Schalter und Leuchdioden. Diese LEDs waren in zwei Reihen auf der Vorderseite des Geräts angebracht und darunter befanden sich einige Steuerelemente; mehr war damals nicht erforderlich. An den MITS Altair konnte ein Diskettenlaufwerk angeschlossen werden, das ebenso in der Frontseite eines Erweiterungsmoduls integriert war. In der Basisausstattung gab es keine Tastatur, keinen Bildschirm, keine Interfaces. Das Netzteil war schwach und die Speichererweiterung hätte eigentlich gar nicht funktionieren können ... MITS hatte vor dem Altair bereits Taschen/Tisch-Rechner gebaut. Nach der Übernahme durch Pertec wurde bald der Altair vom Markt genommen. Die Nachfolgemodelle wurden kein Erfolg. Ed
Roberts, Gründer von MITS
StoriesViele heute bekannte Persönlichkeiten ließen sich durch den Altair inspirieren. So z.B. Bill Gates und Paul Allen, die den ersten Basic-Interpreter für den Atair 8800 schrieben. MITS war der allererste Kunde der gerade erst gegründeten Firma Microsoft. Da Gates und Allen keinen Altair hatten, wurde der Interpreter auf einer PDP-8 entwickelt und getestet. Bei Fertigstellung gingen sie mit dem fertigen Lochstreifen zu MITS in Albuquerque, New Mexiko. Auch George Tate (Asthon Tate) und Steve Wozniak (Apple) begannen mit dem Altair. Für Peter Norton, der schon vorher mit Computern vertraut war, war der Altair allerdings nur ein Homecomputer für Freaks - erst der IBM PC hat es ihm bekanntermaßen angetan. Bill Gates schreibt in der Zeitschrift "Computer Notes" von David Bunnel Beiträge. Im Juli 75 veröffentlicht er ein Listing eines Bootstrap-Loaders mit 25 Byte Programmlänge. In einen Artikel "Software Notes - by Bill Gates" im September 75 geht es darum, den kompaktesten und schnellsten Code zu schreiben. Angesichts heutiger MS-Softwrae kaum zu glauben, daß es gleich im ersten Satz heißt "... it is also important to use the least number of instructions possible to perform each function in a program." Immerhin zeigt er Detailkenntnisse des im Altair verwendeten Intel 8080-Prozessors, die ihm später noch nützlich sein werden. LinksThe Virtual Altair Museum, MITS/Pertec Altair 8800/680b/MITS 300/Attache and the stories of those who build and use them. By William Thomas Sanderson. EmulatorenEs gibt ein kleines Programm für MS-Windows, das einen Altair 8800b
simuliert: altair.exe. Nach dem "Einschalten" durch Klicken auf den
Power-Schalter (links unten) kann der Altair fast wie im Original bedient
werden. Durch Klick auf die Run-Taste läuft ein Programm und die Leuchtdioden
beginnen zu flackern.
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