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Die Entstehung von Zeichen, Schriften und der Mathematik
Die ersten Rechenhilfen
Die ersten mechanischen Rechenmaschinen
Der Weg zu automatischen Rechenmaschinen
Die ersten Computer
Meilensteine der IBM-Geschichte
1970-1974: Erste Mikrocomputer
1975-1979 Mikrocomputer werden populär
1980-1984 IBM definiert den "PC"
1985-1990 Leistungsfähige Homecomputer
1991-1995 Windows wird zum PC-Standard
1996-2000 Word Wide Web - die Killerapplikation des Internet
Details:
74
75 76 77 78 79
80 81 82 83 84
85 86 87 88 89
90 91 92 93 94
95 96 97 98 99
2000
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Die ersten Computer
The First Computers
Es gibt unter Computer-Historikern keine einheitliche Meinung, welcher
Computer "der erste" gewesen sei. Der Hauptgrund liegt darin,
dass der Begriff Computer für diese Gattung von Rechenmaschinen noch gar
nicht verwendet wurde, und dass aus heutiger Sicht diese Maschinen noch
wenig mit den modernen Computern ab den 50er Jahren zu tun hatten.
Erstmals wurde auf der "1st International Conference on the History
of Computing" in Paderborn gemeinsam von etwa 70 Historikern aus
allen Nationen, die an der Entwicklung der ersten Computern beteiligt
waren, der Versuch unternommen, sich darauf zu verständigen, welche
Merkmale eine Rechenmaschine haben musste, um "Computer" genannt
zu werden. Es gab abschließend eine Abstimmung, bei der allerdings einige
internationale Gäste bereits abgereist waren und die deutschen Teilnehmer
überwogen.
Der erste Computer
Als erster Computer wurde auf dieser Konferenz die Zuse Z3 gewählt. Unabhängig
von dieser Abstimmung wird die Z3 seit Ende der 90er Jahre tatsächlich
immer öfter als der erste Computer genannt, weil sie einige herausragende
Merkmale eines modernen Computers hatte, die andere Maschinen dieser Zeit
nicht hatten. Die Z3 war "nur" der auf Relais basierende Nachbau
der voll-mechanischen Z1. Die Z1 war aber nicht praxistauglich, zeigt aber
bereits die geniale Konzeption, die Konrad Zuse für seine Maschine
entwickelte.
Aufgrund der unterschiedlichen Interpretation, was ein Computer im
Gegensatz zu einer automatischen Rechenmaschine sei, gibt es heute auch
die Ansicht, dass es mehrere erste Computer gäbe:
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1936
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Erster mechanischer Rechner Z1 von Konrad Zuse
The 1st mechanical Computer: Zuse Z1
In vollständig mechanischer Bauweise,
ohne Relais oder Röhren, entwickelte Konrad Zuse von 1936 bis 1938 den ersten
programmgesteuerten, frei programmierbaren Rechnerautomaten. Er wird durch Lochstreifen
(35mm-Film) programmiert, verwendet bereits das Dualsystem (a x 2^b) und beherrscht
Gleitpunktrechnung. Die Zahleneingabe und Ausgabe erfolgen im Dezimalsystem. Der Rechner
war aufgrund mechanischer Mängel nicht voll einsatzfähig. Aufgrund seines
zukunftsweisenden logischen Konzeptes wird die Z1, zusammen mit der Z3, in der Fachwelt
oft als erster, wenn auch sehr einfacher, Computer bezeichnet.
Ein Nachbau der Z1 steht im Technikmuseum in Berlin. Er wurde unter
Mitwirkung von Konrad Zuse gefertigt und ist mechanisch wesentlich
stabiler als das Original. mehr ...
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1941
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Relaisrechner
Z3 von Konrad Zuse
Foto: Nachbau mit kleineren Abweichungen,
Deutsches Museum, München.
Die Z3 ist der elektromechnische
Nachbau der Z1, wobei die mechanischen Schaltglieder der Z1 durch Relais ersetzt wurden.
Bereits 1938 baute Zuse, dem Rat von Schreyer folgend, ein Rechenwerk in Relaistechnik,
Z2. Bei der Z3 kamen dann 600 Relais im Rechenwerk und 1400 Relais im Speicherwerk zum
Einsatz. Es war überwiegend Altmaterial: die Wicklungen der Relais war unheitlich, und
sie benötigten verschiedene Spannungen.
Das Programm wie bei der Z1 über
einen gelochten Filmstreifen eingelesen. Die Z3 war im Mai 1941 der erste voll
funktionsfähige, frei programmierbare, programmgesteuerte binäre Rechenautomat. Sie
wurde im Krieg zerstört.
Charakteristika der Z3:
- dual
- Gleitpunkt
- Wortlänge 22 Bit (Mantisse 14 Bit,
Exponent 7 Bit, Vorzeichen der Mantisse 1 Bit)
- 64 Worte Speicherkapazität
- Steuerung über 8-Kanal-Lochstreifen
- Addition parallel
- Multiplikation , Division und
Quadratwurzel in rund 3 Sekunden
- Einschrittiger Übertrag
- Eingabe über Tastatur
- Ausgabe über Lampenfeld
Es Fehlen bedingte Befehle, der
nicht-veränderliche Programmablauf erlaubt keine Sprünge. Dies ist die entscheidende
Funktion, weshalb die der Z3 noch keinen Universalrechner darstellt. Mit der binären
Logik ist sie konzeptionell jedoch anderen Rechnern, die erst noch folgen wie z.B. der
Eniac, überlegen. mehr ... |
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1944 |
Relaisrechner MARK I von Aiken (Ausstellungstück im Heinz Nixdorf Museumsforum) |
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1946
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ENIAC - erstes "Elektronengehirn"
Datenverarbeitungsanlagen der 1. Generation, auf Röhren basierend. Erster Röhrenrechner
ENIAC von Eckert und Mauchly. Von Neumann entwickelt das Universalrechnerkonzept.
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1956
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Datenverarbeitungsanlagen
der 2. Generation
Auf Transistoren basierend. Die Entwicklung höherer
Programmiersprachen beginnt mit Fortran und Algol.
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1965
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Datenverarbeitungsanlagen
der 3. Generation
Auf integrierten Schaltungen basierend. Es entstehen Rechnerfamilien,
die zueinander kompatibel sind. Die Kernfunktionen der Computer werden durch ein
Mikroprogramm gesteuert. Das virtuelle Speicherprinzip wird eingeführt. Sog.
Teilnehmer-Rechensystems.
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1972
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Datenverarbeitungsanlagen
der 4. Generation
Auf hochintegrierten Schaltungen basierend. Mehrprozessorsysteme,
Schnellspeicherkonzepte. Datenfernverarbeitung (DFÜ). Datenbanksysteme. Standardisierte
Betriebssysteme.
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1980
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Datenverarbeitungsanlagen
der 5. Generation
Wissensbasierte Systeme, Expertensysteme, Entwicklung künstlicher
Intelligenz.
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Quellen: u.a. :
Museumsführer des Heinz Nixdorf Museumsforums, Paderborn, 1997 www.hnf.de
Textbuch Computertechnologie, IBM, 1988
Führer durch die Ausstellung Informatik, Deutsches Museum, München, 1996
Lexikon's History of Computing Encyclopedia on CD ROM, 2002 |