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Geschichte

Die Entstehung von Zeichen, Schriften und der Mathematik

Die ersten Rechenhilfen

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Der Weg zu automatischen Rechenmaschinen

Die ersten Computer

Meilensteine der IBM-Geschichte

1970-1974: Erste  Mikrocomputer

1975-1979 Mikrocomputer werden populär

1980-1984 IBM definiert den "PC"

1985-1990 Leistungsfähige Homecomputer

1991-1995 Windows wird zum PC-Standard

1996-2000 Word Wide Web - die Killerapplikation des Internet

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Computer

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1975

Die Januar-Ausgabe von Popular Electronics, weltweit auflagenstärkste Zeitschrift für Hobby-Elektronik, bringt den Altair-8800 auf der Titelseite und löst damit den ersten kommerziellen Erfolg eines Mikrocomputers aus. So werden 1975 immerhin 2000 Stück verkauft.

Bill Gates, einer der Programmierer des Basic für den Altair, schreibt in der Zeitschrift "Computer Notes" Beiträge. Im Juli 75 veröffentlicht er ein Listing eines Bootstrap-Loaders mit 25 Byte Programmlänge. In einen Artikel "Software Notes - by Bill Gates" im September 1975 geht es darum, den kompaktesten und schnellsten Code zu schreiben. Angesichts heutiger Microsoft-Software kaum zu glauben, dass es gleich im ersten Satz heißt "... it is also important to use the least number of instructions possible to perform each function in a program." Bill Gates zeigt Detailkenntnisse des im Altair verwendeten Intel 8080-Prozessors, die ihm später noch nützlich sein werden.

In den USA entstehen die ersten Computerclubs. Am bekanntesten wurde der Homebrew Computer Club von Gorden French im Silicon Valley. Auch Steve Jobs und Steve Wozniaks verkehrten dort und zeigten 1976 den Gleichgesinnten ihren ersten Apple I.

Die Welle der Mikrocomputer rollt an, weitere Hersteller folgen. So z.B. MOS (später von Commodore übernommen) mit dem KIM-1. Ausgestattet mit kleiner Tastatur und 7-Segment-Anzeige stellt er bis etwa 1977 den ersten Standard dar. Allein in Europa wurden bis dahin 7000 Stück verkauft. 6502, 1 KByte RAM, 2 KByte ROM, 245$. Die Fa. Neumüller als Importeur stellte auf der SYSTEMS in München im Dezember 1976 erstmals den KIM-1 in Deutschland vor und  begann wenige Wochen später mit der Auslieferung. Mit einem  RAM-Speicher von 1,2 Kilobyte betrug der Preis knapp 1000 DM.

Auch der erste Altair 8800-Clone erscheint, der IMSAI 8080.

Der Intel 8080-Prozessor, der im Altair Verwendung fand, war ist eher ein Exote. Überwiegend wurden der leistungsfähigere Prozessor 6502 eingesetzt, und mit dem Z80 von Zilog wurde schneller und leistungsfähiger Mikroprozessor entwickelt, der viele Jahre Verwendung findet. Erst ab dem IBM PC 1981 konnte Intel die dominierende Stellung einnehmen. Siehe auch unter Mikroprozessoren.

IBM versucht mit dem IBM 5100 ebenfalls in die untere Leistungsklasse einzusteigen. Allerdings hatte das seinen Preis: 16 KByte RAM, BASIC, 16*64-Display, Bandspeicher kosteten 9.000$.

Käufliche Software gibt es für die Mikrocomputer noch nicht, so gibt es ein allgemeines Software-Vakuum.

Im September erscheint die erste Ausgabe der amerikanischen Zeitschrift BYTE, die sich dem Computer als Hobby widmet. Die erste Titelgeschichte: "Computers - The Worlds greatest Toy". Ein Blick in die ersten Ausgaben zeigt, daß das Hobby Computer vor allem aus einer guten Portion Elektronikbasteln und der Eingabe von Maschinencode bestand. Dem Software-Vakuum begegnet Byte mit Beiträgen wie "Write your own Assembler".

DEC kündigt sein erstes 32-Bit-System an. Es kommt 1977 auf den Markt.

1976

Hardware

Vorstellung des Apple I durch Steve Jobs und Steve Wozniak (Apple): 6502, 16 KByte RAM, 16 KByte ROM, 1298$
Cromenco: Z1, erstes Z-80-System, 8 KByte RAM, 2495$
Erste Farbgrafikkarte: Cromenco TV Dazzler, 128X128, Pixel, 512 Byte RAM, 215$, für den MITS Altair.
Shugart: 5 1/4-Zoll "Minifloppy", 390$

Software

Erstes Texverarbeitungsprogramm: Electric Pencil von Michael Shrayer.
Erstes Adventure-Spiel

1977

Hardware

Apple II: 6502, 16 KByte RAM, 16 KByte ROM, 1298$
Commodore PET 2001: "Personal Electronic Transactor, 6502, 4 K RAM, 14 K ROM, 595$.
Tandy Radio Shack: TRS-80, Z80, 4 KByte RAM, 4 KByte ROM (inkl. Basic), 600$.
Heathkit H-8, 8080
DEC: VAX 11/780, erster 32-Bit-Rechner von DEC, Betriebssystem VMS mit ca. 1 Million Zeilen Code.

Software

Gary Kidall von Digital Research entwickelt CP/M (control program for microcomputers)
Erstes Microsoft BASIC im ROM eines Mikrocomputer von Ohio Scientific.

1978

Hardware

Rockwell: Das Entwicklungssystem AIM 65 wird in Genf vorgestellt. 6502-Mikroprozessor, alphanumerischer Thermodrucker auf der Hauptplatine (!), einzeilige 20-stellige alphanumerische Anzeige, 1 KByte oder 4 KByte RAM, 4 KByte Betriebssystem im ROM, vollwertige Terminaltastatur. AIM steht für Advanced Interface Module.

Atari: Atari 400 und Atari 800

Epson: MX-80 Nadeldrucker

MicroPro: Textverarbeitung WordMaster, Vorläufer von WordStar.

Medien

Im Juni erscheint die erste Ausgabe der deutschen Zeitschrift "65xx Micro Mag" von Roland Löhr. Sie erscheint zweimonatlich im Manuskriptdruck und widmet sich "schwerpunktmäßig Mikroproessoren der 65xx-Familie (meist 6502) von MOS-Technology, Rockwell, Synertek und den daraus aufgebauten höher entwickelten Systemen, wie KIM, AIM 65, PET, ALPHA usw". Zu dieser Zeit ist das KIM-System mit ca 7.000 in Europa verkauften Einheiten noch Marktführer. In der Einleitung zur Erstausgabe wird treffend die damalige Situation beschrieben: "...fangen wir damit an, wo es am meisten kneift, bei der Software. ... Eine ganze Generation von Digitalelektronikern und Hobbyisten muß sich auf das neue "Wie" einstellen, auf das Programmieren."

1979

Hardware

Der Intel 8088, später Herz des IBM PC, wird eingeführt. Siehe auch bei Mikroprozessoren.
Der AIM 65 wird seit Januar auch in Deutschland ausgeliefert. Die Preise zzgl. MwSt: 875 DM mit 1 KByte RAM, 1050 DM mit 4 KByte RAM, Assembler im ROM 230 DM, Basic-Interpreter im ROM 280 DM.
Texas Instruments: TI-99/4
Hayes Microcomputer Products: Micromodem 100, max 300 bps, 399$.

Software

Software Arts: VisiCalc von Dan Bricklin und Bob Frankston
Vulcan, Vorläufer von dBASE II, wird von Wayne Ratliff entwickelt.

Markt

CompuServe wird gegründet.

 


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Alle Farbfotos: © Copyright Clemens Weller. Letzte Änderung: 01.06.2013